Let the stroker story begin

Wäre cool, wenn ihr hier kurz berichtet, wie ihr uns gefunden habt. >>>Zum Thema<<<
  • Immer wieder krass, was kleine Bauteile für eine große Auswirkung haben können. Fingers crossed.

  • Kurz vor und nach Weihnachten ging es an meiner Baustelle weiter. Der Rumpfmotor wurde wieder komplett zerlegt und zum Motorenbauer gebracht. Dort wurde der Motor auf eine Fräsmaschine aufgespannt, um sauber im 90° Winkel das beschädigte Gewinde auszubohren und ein M12 zu schneiden. Beim Ausbohren zeigte sich schon, wie weich das Material war.




    Für den Stehhbolzen wurde eine Hülse angefertigt. Ich schreibe nicht wie lange sowas dauert es perfekt und die Hülse sauber gefertigt wird. Ich hätte es echt nicht gedacht.

    Am Ende ist es ähnlich zu einem Würth Timesert Einsat, nur über die komplette Länge, so dass hier nun nichts mehr schief gehen sollte.



    Nachdem mir das Lagerspiel der Pleuel ein bißchen zu groß war (auch wenn im Motorsport mit solchen Lagerspielen gefahren wird) und mein innerer Monk damit nicht klar kam, habe ich mir noch einen Satz ACL Lagerschalen geholt, um diese mit den bisher (kurz) verbauten HX Lagerschalen zu mixen. Das wird die kommenden Tage ausgemessen und dann kann der Rumpf wieder zusammengebaut werden. Zeit wirds! :)

    Einmal editiert, zuletzt von alfalfa ()

  • Immer wieder beeindruckend, wie viel Arbeit da drinsteckt. Weiterhin gutes Gelingen !

  • Immer wieder beeindruckend, wie viel Arbeit da drinsteckt.

    Frage nicht... Wenn man als Unternehmen das alles in Arbeitsstunden rechnen würde, würden die meisten dankend abwinken.

  • Das glaube ich sofort! Der innere Monk ist oft ein Kostentreiber :P^^

  • Ein absolut spannendes Projekt, respekt, dass du das gestartet hast.

    Ich muss trotzdem auf SMN_M3's Kommentar zurückkommen. Schau dir mal die Arbeiten von Subi an, Da kommt vieles sehr bekannt vor, auch die Probleme die dir begegnet sind, der Buchsenbau u.s.w.

  • Für den Stehhbolzen wurde eine Hülse angefertigt. Ich schreibe nicht wie lange sowas dauert es perfekt und die Hülse sauber gefertigt wird. Ich hätte es echt nicht gedacht.

    Eine Gewindeeinsatz um das Gewinde zu adaptieren? Wir drehen hier alles in Spannzangen, 3 und 4 Backenfutter ist beim umspann zu ungenau. Ich nehme aber an, das Bauteil im Bild wurde mit vorgesetzter Spitze gedreht?

  • Olli:

    Manchmal jedoch auch notwendig für ein haltbares Ergebnis. ;)

    Wenn ich dir von anderen angeblich erfahrenen und teils gehypten Motorenbauern erzählen würde, würde es dich gruseln. Daher es lieber einmal richtig machen. 8)


    christian:

    Jop, selbst gedrehter Gewindeeinsatz zur Adaption an das Gewinde.


    FZschrauber:

    Ich hab mir ein paar Sachen vom Subi angeschaut. Er scheint seine Sachen sehr präzise zu machen, was im Motorenbau eigentlich unabdingbar ist und bei einigen leider nicht so gelebt wird. Mehr kann ich zu seiner Arbeit auch nicht sagen, ich habe auch nicht alles von Ihm angeschaut. Das Büchsen ist bei den Boxermotoren (Subaru,Porsche) fast normal. Hier hat er sicherlich viel Erfahrung. Soviel ich weiß, ist der Subaru BRZ Motor open deck und hat eine Graugussbuchse. Ich habe keine Ahnung ob er Erfahrung mit Alusil hat, hab mir auch nicht alles von im reingezogen. Am Ende sollte man sich sowas live anschauen und nicht aufgrund von Videos den ein oder anderen hypen. Ich bin froh, dass ich beim Lindlmaier für die Blockbearbeitung am Ende gelandet bin. Nicht günstig und es dauert aber die Arbeit ist vom feinsten.

    Soviel ich weiß ist bisher der Motor von Lukester noch immer nicht fertig. Es gab bisher nur das Ankündigungsvideo. Ich wollte mich mal mit ihm (Lukester) dazu austauschen aber bisher kam es leider nicht dazu.

  • Ich bin froh, dass ich beim Lindlmaier für die Blockbearbeitung am Ende gelandet bin. Nicht günstig und es dauert aber die Arbeit ist vom feinsten.

    Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Namen Lindlmaier mal in einem BMW-Forum höre. :)

    Er hat mir vor einigen Jahren meinen VW T3 Wasserboxer nach einem Motorfresser wieder aufgebaut. Wie von Dir erwähnt, saubere Arbeit, die etwas Zeit in Anspruch nimmt und etwas kostet.

    Gut zu wissen, dass man mit einem S65 auch zu ihm gehen kann.

  • Nen Hype hat man schnell, wenn man sich mit Social Media ein bischen auskennt. Da stimme ich dir zu denn man kann seine Fehlschläge auch gut verheimlichen.


    Ich bin happy, wenn du dich bei deinen Leuten gut aufgehoben fühlst. Es sollte nur ein Anstoss sein, wenn du mal für das Eine oder Andere eine Zweite Meinung brauchst. Ich finde Subi halt authetisch weil er auch zugibt, wenn es mal nicht so läuft wie beim dem Lambo Motor von Philipp Kaess der ihm auseinandergebrochen ist...

  • Ich finde Subi halt authetisch weil er auch zugibt, wenn es mal nicht so läuft wie beim dem Lambo Motor von Philipp Kaess der ihm auseinandergebrochen ist...

    Respekt! Das zeigt Größe. :)


    Wäre nach dem verhunzten Motorblock vom allerersten Motorenbauer bei Rosenheim der Lindlmaier nicht so kompetent gewesen und konnte mir sofort sagen was wie schief gelaufen ist und worauf bei dem Block gerade vom Hohnwerkzeug zu achten ist, hätte ich wahrscheinlich mal beim Subi angeklopft. Für die Stehbolzengeschichte, die bei Bamotec durchgeführt wurde, hab ich im Vorfeld beim Lindlmaier auch eine zweite Meinung eingeholt. Von daher scheue ich mich bei sowas nicht.;)

    Ich hoffe mal, dass ich nun ( bis auf die neue Drosselklappenbearbeitung) mit dem Motörchen keinen Motorenbauer mehr aufsuchen muss. Alle relevanten Arbeiten sind erledigt.

    Dann muss er nur noch halten. In ein paar Jahren wird er zur Inspektion zerlegt (Hauptlagerschalen! #Ironie ;) ) und es wird sich zeigen, ob Büchsen beim S65 ein gangbarer Weg ist.

  • alfalfa

    sehr spannendes Projekt - ich bin sehr gespannt, wie der Motor laufen wird.

    Ich habe mich noch nicht so sehr mit der Thematik Stroker auseinandergesetzt, habe aber immer wieder über die Problematik Haltbarkeit gelesen.


    Über was Reden wir hier denn? Wieviel KM rechnet man bei einem Stroker? Warum fallen viele Ami-Umbauten aus? Kennt man die Gründe?

    Letztlich wird die KW, Pleuel angepasst - wird die Änderung vom Hubraum bereits dadurch erreicht oder wird auch die Bohrung angepasst und die Buchse stellt ein Problem dar?


    Sorry für die vielen Fragen. Grüße

  • Bezüglich der Haltbarkeit, wird dir niemand eine Aussage machen können. Dinan gibt glaube ich 2 Jahre oder eine gewissen Anzahl an Kilometern. Das wars aber auch. Das ist wie bei jedem geänderten Motor egal ob Turbo oder Sauger. Man kann ihn nur so gut wie möglich aufbauen (kein Pech bzgl Materialfehlers eines Bauteils haben) und der Rest entscheidet das Nutzungsprofil.


    Bei ein paar Ami Ausfällen kennt man die Gründe und bei einigen lässt es sich vermuten.


    Man kann einen neuen Motor aufbauen mit einer unveränderten Buchse. Allerdings ist diese immer eingelaufen, meist bauchig und passt so nicht zum neuen Kolben mit Kolbenringen, die in der Buchse einlaufen müssen.

    Jeder normale Motorenbauer wird den Block Hohnen wollen und dann brauchst du Übermaßkolben weil deine Bohrung nicht mehr 92,00 mm ist.

  • Da ich noch nicht so tief in der S65 Materie drin stecke, kann ich zumindest ein paar stark vereinfachte Pauschalaussagen in den Raum werfen. ^^


    Grundsätzlich bedeutet mehr Hub immer mehr (durchschnittliche) Kolbengeschwindigkeit > schlecht.


    Da der S65 aber ab Werk relativ wenig Hub aufweist (beispielsweise im Vergleich mit anderen Hochdrehzahlmotoren wie beim RS4 B7 oder den Lamborghini V10), sollte das in diesem Fall nicht das (Haupt-) Problem sein.


    Interessant wird es dann beim Verhältnis Pleuellänge durch Hub > je kleiner das Ergebnis, desto mehr Seitenkräfte auf dem Kolben und der Zylinderwand.


    Da der Block ja eine gegebene Höhe hat, muss bei einem Stroker dieses Verhältnis ja kleiner werden, und / oder man setzt den Kolbenbolzen "höher" im Kolben an, kann - je nach Konstruktion des Kolbens / der Gesamtgeometrie des Kurbeltriebs - auch wieder zu höherer Kippneigung (in den Umkehrpunkten) führen > auch wieder schlecht.


    Wiegesagt, ich habe keinen Plan, was davon bei den S65 Strokern wie stark zutrifft, und ob Yuka gerade denkt: weiß ich doch alles. ^^


    Aber vielleicht hilft es ja dem Verständnis des einen oder anderen Forenmitgliedes. ;)


    Gruß, Bernd

  • Das aus dem Link ist die Thermobehandlung wo das Bauteil komplett eingewickelt und mit Edelstahlfolie verschweißt wird. Das machen viele und gerade im Turbobereich bringt das was.

    Der Aufwand ist recht groß und bei einem Fächerkrümmer haben die wenigstens Lust darauf weil kein Platz zum Arbeiten vorhanden ist.

    Beim dem bearbeiteten Serienkrümmer sehe ich den hohen Preis für den Gegenwert nicht. Hier sollte ich mit Keramikbeschichtung und zusätzlichem Wickeln auf einem guten Weg sein.

    Für den neuen Krümmer, der auf den Motor dann abgestimmt ist, wäre das Beschichten zwar einfacher weil es 4 einzelne Rohre in einem Sammler am Ende sind. Je nach Ergebnis vom Drehmomentverlauf werde ich noch mit den Rohrlängen und dem Sammlerdurchmesser spielen. Da bin ich mit der Keramikbeschichtung und Wickeln einfach flexibler.

    Hey,

    bist du nun dabei geblieben?


    Hab noch ein zwei Verständnisfragen 😃

    Wofür sollte denn die Beschichtung genau sein? (thermische und chemische Stabilität?)

    Das Wickeln ist das gegen den Wärmeverlust?


    Ich hab jetzt öfters schon AGAs gesehen, die nen Regenbogen-Effekt haben, dieses sind wohl auch beschichtet worden. Hier kann ich es mir nur bzgl. evtl. Ablagerungen erklären, durch die Beschichtung werden die „Poren“ geschlossen und man hat eine glasartige Oberfläche auf der weniger hält. Wirkt natürlich auch der Korrosion entgegen, solange keine mechanische Beanspruchung erfolgt ist.


    Gruß Nils

  • Hallo Nils,


    ja, ich bleibe dabei. Keramikbeschichtung und zusätzliches Wickeln.


    Die Beschichtung sollte normalerweise 2 Aufgaben haben: Erhöhung vom thermischen Widerstand und Korossionsschutz.

    Leider hab ich hier nur Ceracoat zur Verfügung und die meisten Unternehmen, die hier in Deutschland das keramisch Beschichten, nehmen das gleiche. Das ist leider nicht so beständig und performant wie die Swaintech Beschichtung in US. Die Beschichten die Krümmer auch innen und es hält. Vom Ceracoat hab ich bisher nur gehört, dass es als Innenbeschichtung am Ende im Kat wieder zu finden ist. Da hab ich wenig Lust drauf.

    Daher nutzte ich Ceracoat als Korossionsschutz und hoffe auf die wenn auch geringe Widerstandserhöhung.

    Das Wickeln soll ebenfalls den thermischen Widerstand erhöhen also die Abgastemperatur so lange wie möglich hoch halten.


    Der Regenbogeneffekt ist eigentlich nur die Anlauffarbe aufgrund der Temperatur. Gerade bei Titan wunderschön ausgeprägt. Eine Beschichtung dafür kenn ich nicht. Allerdings kenne ich angelaufene Stahl Endrohre aufgrund von hohen Abgastemps und isolierter Abgasanlage.

  • So langsam geht's bei mir wieder weiter. Der Winter konnte aufgrund vom Nachwuchs leider nicht für den Motor genutzt werden.

    Das war auch nicht ganz so schlimm weil ich noch auf die Dinan Drosselklappen aus USA warte. Hier ist das Ziel die Drosselklappen genauso zu bearbeiten, wie meine bisherigen bearbeitet wurden damit auch diese wieder perfekt zum Zylinderkopf passen. Das wäre im verbauten Zustand nicht möglich gewesen und hier warte ich dann lieber ein bissl länger um es richtig zu machen.


    Für den neuen Krümmer habe ich Flansche konstruiert und Wasserstrahlschneiden lassen. Die Bohrung für die Stehbolzen ist so knapp bemessen, so dass hier so gut wie kein Spiel ist. Ziel war es mittels des Flansches den Übergang von den ovalen Auslandkanälen auf die runden Rohre mit passenden Innendurchmesser zu ermöglichen. Um keine Strömungswiderstände zu haben wurden die Flansche perfekt an den Auslasskanal angepasst. Die Krümmerdichtung wird für jeden Auslasskanal selbst geschnitzt.

    Das ganze zu fräsen ist echt kein Spaß weil jeder Auslasskanal minimal anders ist weil diese ebenfalls manuell strömungsoptimiert bearbeitet wurden.

    Ob sich der Aufwand auszahlt? Ich hoffe es. Wenn man den Serienkrümmer betrachtet ist dieser genau an dem Übergang echt nicht optimal. Nachdem am Einlass alles strömungsoptimiert wird, kann man an der Luftpumpe den Auslass nicht unbeachtet lassen. 😉


  • Auch von mir mal ein dickes RESPEKT !!! :love:


    Ich habe in meiner Garage ja schon nen Zylinderkopfwechsel am N54 bewerkstelligt und der lief auch super (läuft denke ich heute noch tiptop!). Seitdem habe ich gesagt, sowas mache ich nie wieder. :D

    Jetzt will ich unbedingt ne Hebebühne und noch 50 andere Dinge machen an meinen Autos. Mal sehen wann ich das endlich angreife...:sleeping:


    Also weiterhin Toitoitoi!:thumbup:

  • Nachdem vor einigen Wochen die Dinan Drosselklappen ankamen ging es Vollgas weiter.

    Die Drosselklappen von meinen Bekannten schienen nicht die letzte "Ausbaustufe" der Dinan Drosselklappen zu sein. Die originalen sind 52mm, die ich nun habe sind 53mm und das aktuelle von Dinan angebotene sind 54mm. FRANKY @ Bamotec hat sich der Drosselklappen mal wieder angenommen und bearbeitet was zu bearbeiten geht um die Strömung zu optimieren und ja, da geht noch einiges. Eine Aufweitung auf 54mm, die ich mir schon überlegt hatte, wäre aus seiner Sicht nicht sinnvoll. Da wäre die Wandstärke, die nach der Bearbeitung übrig wäre zu dünn. Zwar hätte man oben 4% mehr Querschnittsfläche, die man jedoch weiter unten nicht sauber nutzen kann und damit die Strömungsoptimierung nicht so wie gewünscht machbar wäre. Sein Wort in Gottes Gehörgang, denn damit wäre bei 53mm mit entsprechender Bearbeitung wohl Schluss. Wir werden nächstes Jahr sehen ob es überhaupt was bringt oder ob es nur Geld zum Fenster mit der Schaufel raushauen ist.




    Die originalen Einspritzdüsen sind mit der anvisierten Leistung nicht mehr im gesunden Bereich zu betreiben, daher mussten neue her. In weiser Voraussicht wurden 16 neue Bosch Einspritzdüsen bestellt und auf meinem Prüfstand vermessen. Nach einem Umbau des bestehenden Prüfstandes zur Einspritzventilvermessung sind hier reproduzierbare Messungen mit einer Abweichung von unter 0,5ml machbar (bezogen auf die gewählte Einstellungen mit dem entsprechenden Gesamtvolumen). Keine Ahnung wie manch andere mit dem standard Teil Vergleichsmessungen anbieten können. Das war vorher immer eine Lotterie.

    Die Messungen haben gezeigt, dass ich wirklich 16 Einspritzdüsen brauchte um 8 Düsen mit der gleichen Einspritzmenge zu erhalten. Die Streuung ist aus meiner Sicht übel. Wenn ich da an die letzten Post auf Facebook von glücklichen neuen Stroker Besitzern denke, die extra dafür neue Einspritzdüsen gekauft haben, weiß ich nicht ob das lange gut geht. Die Lambdasonde bildet ihren Wert als Summe über alle Zylinder einer Bank. Daraufhin wird die Gemischregelung angepasst. Nun hab ich eine Düse mit 87ml Durchlass und eine mit 95ml. Gemittelt passt es wieder aber die Zylinder laufen alles andere als gleich. Einer zu fett, der andere zu mager. An dieser Stelle geht ein freundlicher Gruß an die Kompressorfahrer raus. 🙋‍♂️ Sie haben das größte Problem damit.

    Auf der Suche nach der maximalen Leistung und einem gesund laufenden Motor kommt man anscheinend um die Sache nicht drumrum.


  • Immer wieder verrückt wie viel Aufwand das Projekt macht. Wann soll der Motor auf der Straße sein?